Eingewöhnung

Der Start in der Krippe

in Anlehnung an das Berliner Eingewöhnungsmodell

 

Eine schonende Eingewöhnung mit Beteiligung einer festen Bezugsperson ist der Grundstein für einen guten Krippenstart Ihres Kindes und für seine weitere Entwicklung. Ziel der Eingewöhnung ist, eine Vertrauensbasis zwischen Kind, Eltern und Erzieherin zu schaffen, die „sichere Basis“.

 

Etwa eine Woche vor der Eingewöhnung bieten wir einen Hausbesuch an, um im gewohnten Umfeld Kontakt mit dem Kind und seiner Familie aufzunehmen. Hierbei werden unter anderem der Ablauf der Eingewöhnung besprochen. Während der gesamten Zeit ist die Bezugserzieherin die Ansprechpartnerin.

 

Für die Eingewöhnung sollten Sie sich etwa 2–4 Wochen Zeit nehmen. Wichtig zu wissen ist, dass jedes Kind und somit jede Eingewöhnung individuell ist. Wir geben der Eingewöhnung einen Rahmen, die jedes Kind mit seiner Persönlichkeit ausfüllt.

Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt

E. Ferstl

„Niemand schien zu merken, dass er, indem er Zeit sparte, in Wirklichkeit etwas ganz anderes sparte. Keiner wollte wahrhaben, dass sein Leben immer gleichförmiger und immer kälter wurde. Deutlich zu fühlen bekamen es die Kinder, denn auch für sie hatte jetzt keiner mehr Zeit. Aber Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen. Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten sie.“

(aus: Momo)


1. Grundphase

Das Kind kommt mit seiner Bezugsperson für ca. eine halbe Stunde in die Krippe. Hierbei gibt die Bezugsperson dem Kind die nötige Sicherheit, die neue Umgebung zu erkunden, verhält sich dabei allerdings passiv. Innerhalb der nächsten Tage verlängert sich die Zeitspanne. Dies ist abhängig vom Verhalten des Kindes und wird individuell gestaltet, damit das Kind erste Eindrücke sammeln kann und nicht überfordert wird. In den ersten drei Tagen findet keine Trennung statt.

3. Stabilisierungsphase

Langsame Ausdehnung der Trennungszeit. Die Bezugsperson kann nun die Einrichtung verlassen, muss aber telefonisch erreichbar sein. Das Kind findet sich immer besser in der Krippe zurecht und baut vermehrt Kontakte zur Gruppe auf. Hierbei wird es von der Bindungserzieherin begleitet.

2. Trennungsversuch

Am vierten Tag findet der erste Trennungsversuch statt. Hierbei ist eine klare und eindeutige Verabschiedung notwendig. Durch den bewussten Abschied lernt das Kind, die Situation einzuschätzen und die Vertrauensbasis zwischen Kind und Bezugsperson bleibt bestehen.

Die Bezugsperson verlässt den Gruppenraum für etwa 30 Minuten, bleibt aber in der Einrichtung. Lässt sich das Kind von der Bindungserzieherin trösten, finden in den nächsten Tagen weitere Trennungen statt, die immer länger andauern. Hierbei entstehen Rituale, wie zum Beispiel an der Tür oder am Fenster winken, einen Moment auf den Arm kommen, ein Abschiedskuss usw.

4. Schlussphase

Die Eingewöhnung gilt als abgeschlossen, wenn sich das Kind auch ohne die Anwesenheit der Bezugsperson in der Einrichtung sicher fühlt und sich in Stresssituationen trösten lässt.


Während der gesamten Eingewöhnungszeit besteht ein ständiger Austausch zwischen Bezugsperson und der eingewöhnenden Erzieherin.  Nach ca. vier bis sechs Wochen findet ein Reflexionsgespräch zwischen Bezugsperson und der eingewöhnenden Erzieherin statt.